Kontakt
BAVC Kontakt

+49 (0) 611 77881 0

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

 

Pressekontakt

Sebastian Kautzky

+49 (0) 611 77881 61

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Ihr Ansprechpartner

Sebastian Kautzky

Geschäftsführer
Kommunikation
Pressesprecher

+49 (0) 611 77881 61

E-Mail Kontakt

Gemeinhin wird die Produktivität (definiert als Produktionsergebnis je Beschäftigten) als Maßstab für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einerseits und damit auch für den vorhandenen Verteilungsspielraum andererseits herangezogen. An diesem Kriterium gemessen kann die Lage der deutschen Chemie im zurückliegenden Jahr nicht anders als „desaströs” bezeichnet werden.

Gemeinhin wird die Produktivität (definiert als Produktionsergebnis je Beschäftigten) als Maßstab für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einerseits und damit auch für den vorhandenen Verteilungsspielraum andererseits herangezogen. An diesem Kriterium gemessen kann die Lage der deutschen Chemie im zurückliegenden Jahr nicht anders als „desaströs“ bezeichnet werden.

Produktivitäts-Loch

Im vergangenen Jahr ist die Chemie-Produktivität nach noch vorläufigen Berechnungen gegenüber 2008 um rund 8,5 Prozent zurückgegangen – erst langsam, dann aber im „freien Fall“. Sie hat sich im Jahresverlauf 2009 auf niedriger Basis stabilisiert und insbesondere im vierten Quartal wieder etwas erholt. Dies ist im Wesentlichen auf den so genannten „statistischen Basiseffekt“ (siehe Seite 6) zurückzuführen. Im Jahresdurchschnitt 2009 erreicht die Chemie-Produktivität jedoch noch nicht einmal wieder das Niveau des Basisjahres 2005.

Beschäftigung weitgehend stabil

Der Einbruch der Produktivität ist in erster Linie das Resultat eines zehnprozentigen Produktionsrückgangs, der den heftigsten konjunkturellen Einbruch seit 35 Jahren markiert. Vor diesem Hintergrund ist es eine beachtliche Leistung der Unternehmen, dass die Zahl der Chemie-Beschäftigten nur leicht zurückgegangen ist. Gemessen an der amtlichen Abgrenzung (Chemie-und Pharma-Betriebe ab 50 Beschäftigte) liegt die Zahl im Jahresdurchschnitt bei knapp 400.000 Mitarbeitern. Die relative Beschäftigungsstabilität der chemischen Industrie wird insbesondere deutlich, wenn man die „Beschäftigungs-Krisenreaktion“ seit dem Krisenbeginn im Oktober 2008 verfolgt. Von Oktober 2008 bis November 2009 ist die Chemie-Beschäftigung nur um 2,5 Prozent zurückgegangen, im industriellen Durchschnitt dagegen um 5 Prozent. Mehr noch: Auch das internationale Benchmarking erweist die deutsche Chemie als beschäftigungsstabiler als viele Chemie-Konkurrenzländer. So hat sich zum Beispiel im Zeitraum 2005 bis 2008 in der deutschen Chemie im Rahmen des Konjunkturaufschwungs ein leichtes Beschäftigungsplus ergeben, während in den Konkurrenzländern Italien und Frankreich, insbesondere aber in den USA, Großbritannien und Japan die Chemie-Beschäftigung mehr oder weniger stark zurückgegangen ist. Ein Trend, der sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in diesen Ländern auch im vergangenen Jahr fortgesetzt hat.

Flexibilität sichert Jobs

Die Zahlen zeigen: Beschäftigungssicherung hat für die Chemie-Unternehmen bei der Bewältigung der Krise Priorität. Im bislang erfolgreichen Kampf um Jobs spielen sowohl die Flexibilität der Chemie-Tarifverträge als auch die erweiterten Möglichkeiten zur Nutzung von Kurzarbeit eine entscheidende Rolle. Hervorzuheben ist zudem die konstruktive Zusammenarbeit der Chemie-Sozialpartner auf Betriebs-und Branchenebene im Rahmen des Krisenmanagements. Die Chemie-Arbeitgeber haben – ganz im Geiste des Wittenberg-Prozesses – frühzeitig erklärt, dass betriebsbedingte Kündigungen nur als „ultima ratio“ in Betracht kommen. Aber auch die chemische Industrie ist infolge der Krise von Pleiten und Insol

venzen nicht verschont geblieben. Gleichwohl setzen viele Chemie-Unternehmen darauf, dass das „Tal der Tränen“ irgendwann durchschritten sein wird und auch wieder bessere Zeiten kommen, für die man mit einer qualifizierten Mannschaft gerüstet sein muss. Dies gilt umso mehr, als sich demografische Engpässe bereits abzuzeichnen beginnen.

Kapazitätsauslastung im Keller

Angesichts der im vierten Quartal 2008 einsetzenden „Schockstarre“, die die Konjunktur im „freien Fall“ abstürzen ließ, sahen sich zahlreiche Chemie-Unternehmen gezwungen, Anlagen oder Anlagenteile still zu legen oder zumindest deren Auslastung deutlich zurückzufahren. „Auf Sicht fahren“ war das oberste Gebot und die Sicherung von Liquidität überlebensnotwendig. Klar ist, dass die massive Unterauslastung der Kapazitäten nicht zum Nulltarif zu haben, sondern mit einem massiven Anstieg der Kapitalkosten je Produkteinheit und der Lohnstückkosten verbunden ist. Die 2009er Bilanzen der Chemie-Unternehmen werden davon ein klares Zeugnis ablegen.

 

Zu allen Themen auf dem Laufenden bleiben

BAVC Newsletter

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie Infodienste und Pressemitteilungen bequem per E-Mail

Jetzt Anmelden

 

Push Notifcations Abonnieren