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Im Frühjahr 2008 haben BAVC und IG BCE den umfassenden und langfristig angelegten Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie” abgeschlossen und damit als erste Branche verbindlich vereinbart, die Herausforderungen des demografischen Wandels anzunehmen und aktiv zu gestalten.

Im Frühjahr 2008 haben Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) den umfassenden und langfristig angelegten Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ abgeschlossen und damit als erste Branche verbindlich vereinbart, die Herausforderungen des demografischen Wandels anzunehmen und aktiv zu gestalten. Um eine erste Zwischenbilanz der Umsetzung des Tarifvertrags zu ziehen, fand Anfang September in Berlin eine Sozialpartner-Fachtagung gemeinsam mit den Kooperationspartnern R+V Lebensversicherung AG, der Höchster Pensions Benefits Services GmbH und Fidelity International statt.

Betriebsspezifisch und passgenau

Die Umsetzung in die betriebliche Praxis läuft auf vollen Touren. So gehört eine Demografie-Analyse in den rund 1.900 Betrieben der chemischen Industrie mittlerweile zum Standard. Auf Basis dieser Untersuchung entwickeln Geschäftsführung und Betriebsrat betriebsspezifische, passgenaue Lösungen. Dazu zählen Maßnahmen zur

  • alters-, alterns- und gesundheitsgerechten Gestaltung der Arbeitsprozesse;
  • Qualifizierung während des gesamten Erwerbslebens;
  • Vorsorge und Nutzung flexibler Instrumente für gleitende Übergänge zwischen Bildungs-, Erwerbs- und Ruhestandsphase.

Altersvorsorge und Langzeitkonten vorn

Der Tarifvertrag stellt fünf – auch untereinander kombinierbare – Module zur Verfügung: Langzeitkonten, Altersteilzeit, einen Berufsunfähigkeitsschutz, tarifliche Altersvorsorge und Teilrente. Um diese Maßnahmen finanzieren zu können, sind betriebliche Demografiefonds eingerichtet worden. Die Fonds werden seit Anfang 2010 von den Unternehmen mit 300 Euro pro Jahr und Tarifbeschäftigten gespeist. Dieser Betrag ist dynamisiert, er erhöht sich in den Folgejahren entsprechend den Tarifabschlüssen.

Abschließende Zahlen zur Verwendung der Fondsmittel liegen noch nicht vor, es zeichnet sich jedoch ein Trend ab: Danach wird in mehr als der Hälfte der Betriebe mit dem Geld die tarifliche Altersvorsorge aufgestockt. Am zweithäufigsten wird in Langzeitkonten (gut 20 Prozent) eingezahlt. Es folgen das Altersteilzeit-Modell und die Berufsunfähigkeitsversicherung. Keine nennenswerte Rolle spielt bislang die Teilrente.

Hausmann: „Neue Qualität“

In seiner Eröffnungsrede vor über 200 Teilnehmern betonte Peter Hausmann, Mitglied des geschäftsfüh-renden Hauptvorstands der IG BCE, dass der 2008 geschlossene Tarifvertrag ein positives Signal in einer sonst eher pessimistisch geprägten Demografiedebatte setze: „Wir wollen den eingeschlagenen Weg weitergehen und sind guten Mutes, dass wir zu einer neuen Qualität der Arbeitsbedingungen und einer Arbeitswelt kommen, die den Menschen in jeder Altersphase besser gerecht werden. Gute Arbeit fällt nicht vom Himmel“. Vor diesem Hintergrund müsse man sich nach der erfolgreichen Durchführung der Demografie-Analyse und der Entscheidung über die Mittelverwendung des Demografiefonds nun verstärkt den qualitativen Elementen des Tarifvertrags wie Beruf und Familie, Gesundheit und Weiterbildung zuwenden.

Storm: „Vorbildlich und wegweisend“

Andreas Storm, Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, würdigte die Gestaltungs-kompetenz der Chemie-Sozialpartner und das Tarifabkommen zur Demografie als vorbildlichen und wegweisenden Beitrag zur Zukunftssicherung in Deutschland. In diesem Zusammenhang verwies er auch auf die mit dem demografischen Wandel verbundenen Herausforderungen für die sozialen Sicherungssysteme sowie auf die positive Beschäftigungsentwicklung, die sich in den letzten Jahren insbesondere in der Altersgruppe der 60- bis 64-Jährigen abzeichnet.

Professorin Ursula Staudinger (Jacobs Universität Bremen) unterstrich in ihrem Beitrag aus wissenschaftlicher Sicht die Bedeutung eines positiven Altersbildes für den erfolgreichen Umgang mit dem demografischen Wandel in den Belegschaften und gab wertvolle Impulse zur Gestaltung demografiegerechter Arbeitsbedingungen in den Betrieben.

Dirk Meyer (BAVC) und Francesco Grioli (IG BCE) stellten im Anschluss die ersten Meilensteine der Um-setzung des Tarifvertrags vor und wiesen darauf hin, dass der Umsetzungsprozess durch die Begleitung modellhafter Pilotprojekte und die Darstellung guter Praxisbeispiele weiter befördert werden soll. Inhaltlich geht es dabei unter anderem um die Themenfelder Nach-wuchssicherung, Qualifizierung, Arbeitszeitmodelle und Gesundheit.

Frey: „Echter Wettbewerbsvorteil“

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte BAVC-Hauptgeschäftsführer Hans Paul Frey allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit bei der bisherigen Umsetzung des Tarifvertrags „Lebensarbeitszeit und Demografie“. Er unterstrich noch einmal den Anspruch der Chemie-Sozialpartner, bei bedeutenden Zukunftsthemen Vorreiter zu bleiben: „Die Unternehmen der Chemie-Industrie kümmern sich frühzeitig um die Bewältigung des demografischen Wandels. Schon bald wird sich das als echter Wettbewerbsvorteil erweisen. Am Beispiel unseres Demografie-Tarifvertrags wird deutlich, dass die Sozialpartner in der Lage sind, innovative Lösungen für die zentralen Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln.“

Mehr Infos: www.chemie-sozialpartner.de

Zusätzliche Informationen über die Sozialpartner-Fachtagung von IG BCE und BAVC zum Tarifver-trag „Lebensarbeitszeit und Demografie“, z.B. Programm und einzelne Präsentationen, finden Sie unter www.chemie-sozialpartner.de

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