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Redaktion: Herr Goos, seit 10. Juni 2011 sind Sie neuer Hauptgeschäftsführer des BAVC. Was haben Sie sich vorgenommen für Ihr neues Amt?Wolfgang Goos: Im Wesentlichen sind es drei Ziele, die ich mir gesteckt habe: Die tarifpolitische Spitzen­position der Chemie-Industrie in Deutschland zu verteidigen, die hervorragende Sozialpartnerschaft mit der IG BCE weiterzuentwickeln sowie die ­Chemie-Arbeitgeber geschlossen und glaubwürdig nach innen und außen zu vertreten. 

Redaktion: Herr Goos, seit 10. Juni 2011 sind Sie neuer Hauptgeschäftsführer des BAVC. Was haben Sie sich vorgenommen für Ihr neues Amt?
Wolfgang Goos: Im Wesentlichen sind es drei Ziele, die ich mir gesteckt habe: Die tarifpolitische Spitzen­position der Chemie-Industrie in Deutschland zu verteidigen, die hervorragende Sozialpartnerschaft mit der IG BCE weiterzuentwickeln sowie die ­Chemie-Arbeitgeber geschlossen und glaubwürdig nach innen und außen zu vertreten.
 
Sie selbst arbeiten seit 1976 im BAVC, sind ein Urgestein des Verbandes. Vorteil oder Nachteil?
Ein über Jahrzehnte geknüpftes Netzwerk, Erfahrungen aus zahllosen Tarifrunden und nicht zuletzt über viele Jahre gewachsenes Vertrauen unseres Sozialpartners: All das sind Vorteile, die ich aus meiner Zeit beim BAVC ziehen kann. Sicherlich hilft aber auch der Blick von außen weiter. Deshalb haben wir uns mit Dr. Klaus-Peter Stiller ganz bewusst für einen externen Kandidaten für meine Nachfolge im Amt des Geschäfts­führers Tarifpolitik entschieden. Diese Konstellation erlaubt uns, das Beste aus Erfahrung und neuem Input von außen zu kombinieren.
 
Als Hauptziel haben Sie genannt, die Vorreiterrolle der Chemie-Industrie in der Tarifpolitik verteidigen zu wollen. Wie werden Sie vorgehen?
Zunächst möchte ich unterstreichen, dass die Chemie bei Weitem das flexibelste Tarifsystem in Deutschland vorzuweisen hat. Diese Spitzenposition ist das Ergebnis harter Arbeit und vernünftiger Entscheidungen. Heute redet niemand mehr vom Tarifkartell, vielmehr werden Tarifverträge als positiver Standort­faktor wahrgenommen. Mit unserer innovativen Ta­rif­­politik haben wir diese Diskussion drehen können. Aber wir dürfen nicht stehen bleiben. Es gibt jeden Tag neue Herausforderungen durch die Globalisierung und den ­demografischen Wandel. Hier müssen wir ansetzen.
 
Wo konkret?
Beispiel Demografie: Mit unserem Tarifvertrag „Le­bens­arbeitszeit und Demografie“ haben wir den ersten wichtigen Schritt getan. Jetzt muss es darum gehen, die personalpolitischen Handlungsfelder gemeinsam weiterzuentwickeln, z.B. in den Bereichen Arbeitszeitflexibilisierung oder Gesundheitsförderung.
Beispiel Globalisierung: Die Mitgliedsunternehmen der Chemie-Arbeitgeberverbände stehen im weltweiten Wettbewerb. Den müssen wir bestehen können. Dazu braucht es die Unterstützung der Tarifpolitik durch Flexibilität und schnelle Entscheidungen. Hier sind wir bereits sehr gut aufgestellt, aber es gibt immer Luft nach oben.
 
Tarifpolitik funktioniert nur mit einem starken Partner auf Seiten der Arbeitnehmer. Wie wollen Sie sich gegenüber der IG BCE aufstellen?
Es geht nicht darum, sich gegen die IG BCE zu profi­lie­ren. Wir wollen miteinander das Beste für die Branche herausholen. Die Chemie-Sozialpartnerschaft ist einzigartig und sie ist die bei Weitem effektivste Form des Interessenausgleichs zwischen Arbeitgebern und Ar­­beitnehmern. Das hat nicht zuletzt die erfolgreiche Bewältigung der Wirtschaftskrise 2008/2009 nachdrücklich gezeigt.
Ich will weiter dazu beitragen, die Schnittmengen gemeinsamer Interessen mit der IG BCE zu identifizieren und daraus Politik zu machen. Es wäre aber blauäugig, zu glauben, es gebe keine Gegensätze. Die liegen in der Natur der Sache. Aber wir haben Mittel und Wege, um Kompromisse zu finden.
 
Die IG BCE hat in der Tarifrunde 2011 deutlich stärker mobilisiert als in den Jahren zuvor. Ein neuer Trend?
Eine Gewerkschaft, die auf die Straße geht, um ihre Forderungen zu vertreten, ist für mich noch kein Grund, unruhig zu werden. Vielmehr ist es ein Stück Normalität. Eine Gewerkschaft muss wie eine Gewerkschaft denken, reden und handeln, sonst wird sie gegenüber ihren eigenen Mitgliedern unglaubwürdig. Das gilt natürlich spiegelverkehrt auch für die Arbeitgeberseite. Sozialpartnerschaft bedeutet nicht, dass es keine Konflikte gibt, sondern dass man sich fair und konstruktiv um einen Kompromiss bemüht.
 
Der BAVC wird getragen von seinen 10 Mitgliedsverbänden, in denen wiederum 1.900 Unternehmen mit 550.000 Beschäftigten organisiert sind. Wie sehen Sie die künftige Rolle des BAVC?
Der BAVC wurde gegründet mit der Maßgabe, die Aufgaben zu übernehmen, die effektiver und sinnvoller auf nationaler Ebene angegangen werden können. Für uns gilt ein striktes Subsidiaritätsprinzip: Die Aufgaben werden dort erledigt, wo sie im Sinne der Mitglieder mit dem besten Ergebnis bearbeitet werden können.
Durch die intensive tarifpolitische Koordinierung im BAVC stärken wir die Verhandlungsposition der Arbeitgeber. Diese Solidarität innerhalb der Chemie-Arbeitgeberverbände ist entscheidend für den tarifpolitischen Erfolg. Dabei ist es unsere ständige Aufgabe, die Akzeptanz der Mitgliedschaft sicherzustellen und die Interessen der Arbeitgeber in optimaler Weise zu vertreten.
 
Wie sehen Sie die Chancen, dass das auch weiterhin funktioniert?
Die Chancen stehen gut. Sowohl die Unternehmen, die Mitgliedsverbände als auch der BAVC wollen weiter erfolgreich bleiben. Dazu braucht es Geschlossenheit, eine offene interne Meinungsbildung und natürlich den Willen aller Beteiligten. Letztlich aber geht es um das Ergebnis unserer Tarif- und Sozialpolitik. Daran werden wir gemessen und daran wollen wir uns auch in Zukunft messen lassen.
 

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