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Die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie gehen mit großer Skepsis in die letzten Monate 2019 und das kommende Jahr. Das belegen die Ergebnisse der jüngsten BAVC-Konjunkturumfrage. Die Umfrage wurde im September 2019 abgeschlossen. 

22 Prozent der Unternehmen betrachten ihre aktuelle wirtschaftliche Situation demnach als „kaum befriedigend“, 7 Prozent sogar explizit als „schlecht“. Nur noch ein Viertel der Betriebe spricht von einer „guten“ Lage. In den Betrieben, die sich selbst in einer nicht befriedigenden oder schlechten Situation sehen, sind mit 36 Prozent aller Beschäftigten zudem überdurchschnittlich viele Mitarbeiter tätig.

Rezession in den Betrieben angekommen

Wie die Betriebe ihre wirtschaftliche Lage einschätzen

2019 11 Grafik 01

Quelle: BAVC-Konjunkturumfrage 2019; Angaben in Prozent

Das Bild zeigt damit einen dramatischen Wandel der Einschätzungen gegenüber dem Vorjahr. Damals gaben noch 45 Prozent der Betriebe an, ihre wirtschaftliche Situation sei „gut“. Als „kaum befriedigend“ oder „schlecht“ wurde sie nur von 12 bzw. 3 Prozent beurteilt. In diesen Betrieben waren damals nur 5 Prozent der Mitarbeiter tätig. Die Rezession in der Industrie ist damit in den Betrieben der Branche angekommen.

Wirtschaftliche Lage der Unternehmen - Gewichtung nach Beschäftigten

2019 11 Grafik 02

Quelle: BAVC-Konjunkturumfrage 2019; Angaben in Prozent

Für 2019 berichten 44 Prozent der Betriebe von niedrigeren Gewinnen. Der Ausblick auf 2020 zeigt, dass 30 Prozent von nochmals sinkenden Erträgen ausgehen. Gerade einmal halb so viele (16 Prozent) rechnen mit einer Erholung. Mit 54 Prozent sieht die Mehrzahl eine Stagnation auf dem niedrigeren, in 2019 erreichten Niveau. Insgesamt zeichnet sich in der Branche für das kommende Jahr damit eine weitere Verschlechterung des wirtschaftlichen Ergebnisses ab.

Mehr Unternehmen müssen Personal abbauen 

Infolge der veränderten wirtschaftlichen Situation im Verarbeitenden Gewerbe ist auch der Beschäftigungsaufbau in der chemisch-pharmazeutischen Industrie bereits zum Stillstand gekommen. Für 2020 erwarten 26 Prozent der Betriebe einen Stellenabbau - deutlich mehr als die 9 Prozent, die steigende Beschäftigtenzahlen erwarten. Schon aktuell arbeiten 66 Prozent der Belegschaften der Branche an Standorten, die Maßnahmen zum Personalabbau eingeleitet haben. Für 2020 erwarten 54 Prozent der Betriebe, dass diese Maßnahmen fortgesetzt werden. 39 Prozent sehen sogar eine weitere Verschärfung der Anpassungsmaßnahmen auf sie zukommen.

Arbeitskosten mit großer Bedeutung 

Gefragt nach der Bedeutung der Arbeitskosten für die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie zeigt sich eine große Bandbreite. Im Durchschnitt liegt diese in unserem kapitalintensiven Industriezweig naturgemäß niedriger als im Handwerk oder anderen Branchen mit einem hohen Anteil manueller Fertigung. Dennoch liegt der Anteil der Arbeitskosten am Gesamtumsatz für 28 Prozent aller Betriebe über 30 Prozent. In weiteren 37 Prozent liegt er zwischen 20 und 30 Prozent. Damit muss in zwei Dritteln aller Standorte mehr als jeder fünfte eingenommene Euro für Arbeitskosten aufgewendet werden. In einem Viertel der Betriebe ist es sogar mehr als jeder dritte Euro. Die Entwicklung der Tarifentgelte hat somit einen unmittelbaren Einfluss auf die wirtschaftliche Situation der Unternehmen.

Dieser Befund gilt umso mehr, als 39 Prozent aller Unternehmen angeben, dass sie für 2019 eine Umsatzrendite von maximal 3 Prozent erwarten. Erhöhungen der Arbeitskosten können dort somit über die Frage Gewinn oder Verlust und damit die Zukunft der Standorte und der Arbeitsplätze mitentscheiden.

Einflussgrößen für die Wettbewerbsfähigkeit 

Die wesentlichen Einflussgrößen für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte sind darüber hinaus die Verfügbarkeit und die Kosten für Rohstoffe und Energie. Während in den vergangenen Jahren der Fachkräftemangel und die Attraktivität der Branche für Beschäftigte praktisch als ebenso bedeutsam eingeschätzt wurden, hat sich dies in Zeiten verstärkter Restrukturierungsmaßnahmen und eines einsetzenden Personalabbaus geändert.

13 Prozent der Betriebe sehen den Fachkräftemangel in Deutschland noch mit einem großen Einfluss auf ihre Situation. Hingegen schreiben aktuell 29 Prozent der konjunkturellen Entwicklung im In- und Ausland einen starken Einfluss zu. 40 Prozent sehen diese noch mit einem „eher großen Einfluss“. Nach Jahren der langsamen, aber stetigen konjunkturellen Aufwärtsentwicklung ist damit die Sorge vor den Folgen der Rezession in der Industrie sehr konkret in die Betriebe zurückgekehrt.

Service: Mehr Informationen, Daten und Argumente zur Tarifrunde #Chemie2019 finden Sie auf chemie-arbeitgeber.de

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