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Chemie ist Vielfalt: Mit über 50 verschiedenen Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen bietet die chemisch-pharmazeutische Industrie für jedes Talent passende Einstiegsmöglichkeiten. MINT-Berufe machen dabei zahlenmäßig den größten Anteil aus; an ihrer Spitze stehen mit großem Abstand die Chemikant*innen.  

Aber nicht nur bei Vielfalt punktet die Ausbildung in der Chemie-Branche, sondern auch bei der Zukunftsorientierung: Rund 65 Prozent der Auszubildenden profitieren schon heute vom Erwerb digitaler Kompetenzen; im Jahr 2022 werden es voraussichtlich rund 80 Prozent sein. Diese und weitere Erkenntnisse liefert die BAVC-Berufestruktur-Erhebung 2020. Nachfolgend die Kernaussagen im Überblick. 

Über 50 verschiedene Ausbildungsberufe werden angeboten.  
Klassische Ausbildungsberufe nach Berufsbildungsgesetz machen rund 89 Prozent aus, gefolgt vom dualen Studium mit gut 9 Prozent und Maßnahmen zur Berufsvorbereitung mit rund 2 Prozent.  

Über 70 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse liegen im MINT-Bereich.  
Nach den naturwissenschaftlichen Berufen wie Chemikant*in, Pharmakant*in, Biologie-, Chemie- und Lacklaborant*in mit 41 Prozent stellen die gewerblich-technischen Berufe wie Anlagen- und Industriemechaniker*in, Elektroniker*in, Mechatroniker*in sowie Verfahrensmechaniker*in mit 31 Prozent das größte Ausbildungssegment dar. Der Anteil der kaufmännischen Berufe liegt bei rund 14 Prozent – mit den dual Studierenden bei ca. 18 Prozent.  

Zahlenmäßig stärkster Ausbildungsberuf: Chemikant*in  
Mit 5.560 Auszubildenden markiert der / die Chemikant*in mit großem Abstand die Spitzenposition. Dahinter folgen Chemielaborant*in (2.191), Industriemechaniker*in (1.816), Industriekaufmann*frau (1.677) und Elektroniker*in Automatisierungstechnik (1.102).  

Die Berufestruktur ist von Kontinuität und Stabilität geprägt.  
Im Trend gewinnen Berufe im Bereich Naturwissenschaften, Technik und IT weiter an Bedeutung. Die Kaufleute bleiben trotz rückläufiger Entwicklung im Ranking der TOP 20-Berufe weiter prominent vertreten.

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Produktionsberufe sind am schwierigsten zu besetzen.  
Nach dem / der Chemikant*in werden als Engpassberufe von den Betrieben am häufigsten genannt: Elektroniker*in für Betriebstechnik, Fachkraft für Lagerlogistik, Industriemechaniker*in und Verfahrensmechaniker*in. 

Die Ausbildung in der Chemie-Branche ist modern und zukunftsorientiert.  
Rund 65 Prozent der Auszubildenden profitieren schon heute vom Erwerb digitaler Kompetenzen in der Ausbildung. Unter den Betrieben, auf die rund 80 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse entfallen, vermitteln gut 60 Prozent digitale Kompetenzen bereits aktiv. Weitere 25 Prozent befassen sich derzeit mit dem Thema und planen eine Umsetzung in den nächsten zwei Jahren. Dies lässt die Prognose zu, dass im Jahr 2022 rund 80 Prozent aller Auszubildenden digitale Kompetenzen vermittelt bekommen. 

Die Wahlqualifikation „Digitalisierung und vernetzte Produktion“ kommt erfolgreich in der Ausbildung zum / zur Chemikant*in an.  
In den Betrieben, die zum / zur Chemikant*in ausbilden, nutzen mit jedem neuen Jahrgang rund 40 Prozent, d. h. gut 600 Auszubildende, die digitale Wahlqualifikation. Seit ihrer Einführung im August 2018 haben so schon mehr als 1.000 Auszubildende ihre digitalen Kompetenzen über den Standard hinaus weiter vertiefen können. 

Die Inhalte der digitalen Zusatzqualifikationen für M+E-Berufe sind attraktiv und nachgefragt. Ihre Vermittlung erfolgt aber meist integrativ.  
In den Betrieben, die in Metall- und Elektroberufen (M+E) ausbilden, trifft diese Aussage für rund 34 Prozent der Auszubildenden zu. Bei rund 13 Prozent wird der formale Weg der Zusatzqualifikation genutzt. Inhaltlich interessant sind für die Betriebe die Zusatzqualifikationen „Digitale Vernetzung“, „Programmierung“, „Prozessintegration“ und „IT-gestützte Anlagenänderung“. 

 

Interpretation der Ergebnisse 

Die duale Ausbildung ist und bleibt eine wichtige Säule der Fachkräftesicherung in der Chemie-Branche, insbesondere in der Produktion, Instandhaltung und im Labor. Bei den Metall- und Elektroberufen sowie im IT-Bereich steht die chemisch-pharmazeutische Industrie in einem starken Wettbewerb mit anderen Branchen. Zusammen mit der Knappheit geeigneter Bewerber*innen am Ausbildungsmarkt ist dies ein wesentlicher Grund, warum „Engpassberufe“ schwieriger zu besetzen sind als andere. 

Um junge Menschen auf die Arbeitswelt von morgen vorzubereiten, haben sich in den klassischen Chemie-Berufen digitale Wahlqualifikationen als gutes und flexibles Qualifizierungsinstrument erwiesen. Mit ihnen gelingt es, der Heterogenität der Betriebe in punkto „Transformationsgeschwindigkeit“ angemessen Rechnung zu tragen. Ähnliches gilt für die digitalen Zusatzqualifikationen der M+E-Berufe: Ihre Inhalte sind attraktiv und gefragt. Allerdings scheint der zusätzliche Prüfungsaufwand für viele Unternehmen eine Hürde darzustellen. Dies könnte eine Erklärung sein, warum ihre Vermittlung schwerpunktmäßig integrativ erfolgt. Bei den kaufmännischen Berufen ist die Lage differenziert zu betrachten: Während Shared-Service-Center im Ausland und die Digitalisierung kaufmännischer Prozesse zu rückläufigen Ausbildungszahlen in der Großindustrie führen, behaupten sich diese Berufe als gefragte „Allrounder“ im Mittelstand. Gleichzeitig zeigen neue Profile wie „Kaufleute im E-Commerce“ oder „Kaufleute für Digitalisierungsmanagement“: Es gibt zukunftsorientierte Beschäftigungsfelder, für die passend qualifizierte Kaufleute gebraucht werden. 

Für 2022 ist es wahrscheinlich, dass rund 80 Prozent aller Auszubildenden in der Chemie-Branche digitale Kompetenzen vermittelt bekommen. Bei dieser Vorhersage wird ein möglicher „Corona-Effekt“, d. h. eine Beschleunigung des Ausbaus digitaler Kompetenzen durch die Folgen der Pandemie sowie die Verfügbarkeit neuer Standardberufsbildpositionen noch nicht berücksichtigt.  

 

Linktipps:

  • Alle Ergebnisse zur Berufestruktur-Erhebung 2020 finden Sie als Download unter bavc.de/themen/bildung
  • Sie möchten digitale Kompetenzen in der Ausbildung stärken? Für den / die Chemikant*in, die Laborberufe, aber auch für die Metallund Elektro- sowie die IT-Berufe finden Sie weitere Informationen, ausführliche FAQs, Verordnungstexte, Umsetzungsbeispiele und vieles mehr unter: elementare-vielfalt.de/digitalisierung
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