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Die aktuellen Konjunkturdaten des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigen eine gesamtwirtschaftliche Aufbruchstimmung. Eine Vielzahl der in der dortigen „Konjunkturampel“ erfassten Indikatoren steht auf grün; auch die Konjunkturumfrage des IW spiegelt diese Zuversicht. Bei den Produktionserwartungen für das gesamte Jahr 2021 dominieren die Optimisten. Mit Blick auf die Investitions- und Beschäftigungserwartungen ist die Zuversicht allerdings noch deutlich moderater.

Gemischtes Bild in der Gesamtwirtschaft

Dabei zeichnet sich seit Herbst 2020 eine Spaltung in der deutschen Wirtschaft ab. Während die Industrie mit dem Rückenwind der globalen Belebung deutliche Aufwärtsentwicklungen melde, leiden weite Bereiche der Dienstleistungsbranchen weiterhin massiv unter den Anti-Corona-Maßnahmen. Und innerhalb der Industrie wiederum steht einer verbesserten Lage im Vorleistungs- und Investitionsgüterbereich eine weniger positive bei Konsumgüterproduzenten gegenüber. Mit Blick auf das gesamte Jahr 2021 vermeldet die Konjunkturumfrage des IW für die Industrie in Summe Optimismus: Fast die Hälfte der Betriebe geht hier von einer höheren Produktion aus, nur jeder fünfte von einem Rückgang. Wie bei der Lagebewertung zeigen sich die Grundstoff- und Investitionsgüterfirmen auch beim Ausblick am ehesten zuversichtlich. Hingegen geht im Durchschnitt der Dienstleister nur gut ein Drittel noch von einem besseren Geschäft als im ersten Pandemiejahr 2020 aus. Ein Viertel erwartet für 2021 einen weiteren Geschäftsrückgang.

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STANDPUNKT BAVC-Präsident Kai Beckmann

„Treffen die Prognosen zu, bewegt sich der Umsatz unserer Branche 2021 wieder auf dem Niveau unmittelbar vor der Pandemie - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Vom Höhepunkt der Industriekonjunktur 2018 wären wir dann immer noch ein Stück entfernt. Damit die Wirtschaft Fahrt aufnehmen kann, brauchen die Unternehmen mehr Freiraum und weniger Bürokratie. Wir brauchen nicht nur ein Belastungsmoratorium, sondern auch eine Entfesselungsoffensive für die Wirtschaft.“

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Chemie-Produktion mit Aufwärtstrend

Die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie hat seit der Jahresmitte 2020 im Trend kontinuierlich zugelegt. Die sehr starke Aufwärtsdynamik der zweiten Jahreshälfte 2020 konnte sich in den ersten Monaten des Jahres 2021 allerdings erwartungsgemäß nicht im selben Ausmaß fortsetzen. Die Trendlinie der Nettoproduktion lag damit aber zuletzt leicht über dem Niveau unmittelbar vor Beginn der Corona-Pandemie und auf dem höchsten Wert seit Herbst 2018. Die Menge der produzierten Güter war somit nicht nur höher als im Pandemiejahr 2020, sondern auch größer als im von einer globalen Industrierezession geprägten Jahr 2019. Allerdings zeigt die aktuellste Entwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2021 nun eher die erwartete Seitwärtsbewegung und eine gewisse Konsolidierung. Vom Niveau des letzten Höhepunkts der Industriekonjunktur zur Jahresmitte 2018 ist das Produktionsvolumen der Chemie- und Pharmaproduzenten in Deutschland damit in der Summe immer noch ein gutes Stück entfernt.

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Erzeugerpreise steigen deutlich

Eine ähnliche Entwicklung wie die Produktion zeigen auch die Umsätze der Branche. Zuletzt lagen dabei sowohl die Inlands- wie auch die Auslandsumsätze über dem Vorjahresniveau und damit sogar schon wieder leicht über den Werten unmittelbar vor Beginn der Pandemie. Zusätzlich zur Entwicklung der Produktionsmengen wurden die Umsätze dabei auch von den deutlich gestiegenen Erzeugerpreisen getrieben. Diese Absatzpreise für die Produkte der chemisch-pharmazeutischen Industrie liegen aktuell weit über den Werten der letzten Jahre. Getrieben wird diese Preisentwicklung der letzten Monate dabei einerseits von steigenden Rohstoffpreisen; so haben sich zum Beispiel die Preise für Rohöl seit dem Tiefpunkt in den ersten Monaten der Pandemie wieder mehr als verdoppelt. Andererseits haben die dynamische Erholung in weiten Teilen der globalen Industrie ebenso wie Lieferengpässe durch meteorologische Phänomene, Corona-Infektionswellen in unterschiedlichen Weltregionen und zeitweise Blockaden wichtiger Handelsrouten zu vielfältigen Knappheiten in den Lieferketten geführt, die sich ebenfalls in steigenden Preisen niederschlagen.

Besonders dynamisch entwickelten sich zuletzt die Preise der rohölnahen Sparten Petrochemikalien und Polymere/Kunststoffe. Aber auch für Fein- und Spezialchemikalien ergaben sich deutliche Preissteigerungen. Für die wirtschaftliche Situation der Unternehmen sind diese durchaus ambivalent. Zum einen sind die höheren Erzeugerpreise teilweise nur durchlaufende Größen, die schlicht die höheren Rohstoffkosten weitergeben und nicht zu parallel steigenden Erträgen führen. Zum anderen werden viele der nun zu höheren Preisen verkauften Güter von anderen Betrieben der Branche als Vorprodukte gekauft und weiterverarbeitet. Dort steigen die Produktionskosten in einem Umfang, der nicht immer an die Endkunden weitergegeben werden kann.

Chemie-Produktivität unter dem Niveau von 2018

Anders als Produktion und Umsatz zeigte die Produktivität der chemisch-pharmazeutischen Industrie lange keine positive Entwicklung. Zwar konnte diese Kennziffer die Verluste des ersten Corona-Jahres 2020 weitgehend wieder wettmachen. Das Niveau der Trendlinie im März 2021 lag aber trotz eines deutlichen Anstiegs im letzten verfügbaren Monat immer noch unter dem Vorjahresniveau. Auch im Vergleich mit dem Ende des ersten Quartals 2018 lagen Menge und Wert der produzierten Güter im Verhältnis zum eingesetzten Arbeitsvolumen in diesem Jahr bisher klar niedriger. Mit den im Zeitraum 2018 bis 2021 um insgesamt fast 7 Prozent steigenden tariflichen Leistungen für die Beschäftigten der Branche konnte die Summe der pro Kopf produzierten Waren somit bis jetzt nicht mithalten.

Grafik 06 21 02

 

Info: Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im 1. Quartal 2021 gegenüber dem 4. Quartal 2020 um 1,8 Prozent gesunken. Nachdem sich die deutsche Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2020 zunächst etwas erholt hatte, führte die Corona-Krise zum Jahresbeginn 2021 zu einem erneuten Rückgang der Wirtschaftsleistung. Mehr dazu unter destatis.de

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