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Spätestens seit Greta ist Nachhaltigkeit vom Nischenthema für Ökobewegte zur gefühlten Schicksalsfrage avanciert. Wie wir heute so mit unseren Ressourcen umgehen, dass auch morgen ein lebenswertes Leben auf unserem Planeten möglich ist, bewegt Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen. Gerade die chemisch-pharmazeutische Industrie muss sich in den nächsten Jahrzehnten neu erfinden. Stichworte des Strukturwandels sind: Energiewende, Kreislaufwirtschaft, Dekarbonisierung.

Nachhaltige Personalarbeit

Und HR? Selbstverständlich auch! Wie sollten die Personalabteilungen denn ungeschoren davonkommen, wenn um sie herum an neuen Geschäftsmodellen, Produkten und Prozessen getüftelt wird? Der BAVC-Ausschuss Arbeiten 4.0 hat erkannt, dass HR eine Schlüsselfunktion in der Transformation zukommt: Es gilt nicht nur, die richtigen Beschäftigten mit den richtigen Kompetenzen zu rekrutieren, zu entwickeln und zu binden; mindestens ebenso wichtig ist die Begleitung der Veränderungsprozesse, die mit dem Strukturwandel einhergehen. In einem Workshop im Februar hat der Ausschuss erstmals Personal- und Nachhaltigkeitsverantwortliche aus der Branche zusammengebracht, um diese Doppelrolle von HR – smarte Personalpolitik in Zeiten der Transformation und Change Agent – zu definieren und erste Handlungsansätze zu entwickeln.

Handlungsansätze auf Branchenebene

Wichtig: Das meiste geschieht in den Unternehmen selbst. Hier müssen die Grundlagen für wirtschaftlichen Erfolg gelegt und eine entsprechende Personalpolitik betrieben werden. Doch die Branchenebene kann unterstützen: So schlagen die Mitglieder des Ausschusses vor, den „Nachhaltigkeits-Check“ der Initiative Chemie³ HR-spezifisch weiterzuentwickeln. Auch können sie sich ein unternehmensübergreifendes Angebot vorstellen, mit dem allgemeine Nachhaltigkeitskompetenzen oder solche für Spezialistinnen und Spezialisten (z.B. für Menschenrechte in der Lieferkette) vermittelt werden.

Das BAVC-Netzwerk misst dem Megatrend Nachhaltigkeit eine wachsende Bedeutung bei. Ob in der Bildungs-, der Tarifpolitik oder beim Azubi-Marketing: Wer politisch punkten oder junge Menschen für die eigene Branche begeistern will, muss sich breiter aufstellen als „vor Greta“. Es ist an der Zeit, Bill Clintons berühmte Erfolgsformel „It’s the economy, stupid!“ zu erweitern. Für alle Akteure im politischen Raum – und damit auch für Unternehmen, Gewerkschaften, Verbände – gilt heute: It’s sustainability, stupid!

 

Linktipp: Mehr Infos zum „Nachhaltigkeits-Check“ der Initiative Chemie³ finden Sie hier.

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