Chemie³-Fortschrittsbericht: Messbare Nachhaltigkeit

Ein Teilnehmer an einer virtuellen Sitzung sagte kürzlich: „Nachhaltig ist man nicht, nachhaltiger wird man.“ Nachhaltigkeit ist ein Prozess. Um zu wissen, wo genau Unternehmen stehen, werden messbare Indikatoren benötigt.

Chemie³, die gemeinsame Nachhaltigkeitsinitiative von BAVC, IGBCE und VCI, hat in einem aufwändigen Prozess mit großer Stakeholderbeteiligung 40 Indikatoren erarbeitet, um Nachhaltigkeit für die Chemie-Branche messbar zu machen. Mit dem aktuellen Fortschrittsbericht informieren die Allianzpartner über die Entwicklung der 17 sozialen Indikatoren sowie der jeweils acht Indikatoren aus den Bereichen Ökologie und Ökonomie. Fünf weitere Indikatoren sind übergreifend und zwei weitere spiegeln die Mobilisierungskraft der Initiative wider. Mit Blick auf die vorliegenden Daten zeigen sich in den drei Dimensionen positive Entwicklungen, aber auch Baustellen, an denen wir als Branche gemeinsam arbeiten.

Spuren der Pandemie …

Der neue Fortschrittsbericht erscheint in unruhigen Zeiten. Die Zeit der Datenerfassung war vor allem durch die Corona-Pandemie geprägt, die einige Veränderungen bewirkt hat. So sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich gestiegen, aber auch die Möglichkeiten des flexiblen Arbeitens haben zugenommen. Zudem sind signifikante Steigerungen bei Gesundheitsvorsorge- und -beratungsangeboten sowie Vereinbarungen zu alters- und alternsgerechtem Arbeiten sichtbar. Hierzu haben auch die Aktivitäten der Chemie-Sozialpartner im Rahmen der gemeinsamen Initiative „Gutes und gesundes Arbeiten in der Chemie-Branche“ sowie des Dialogs „WORK@industry4.0“ beigetragen.

… und andere globale Trends

Der Welthandelsanteil als ökonomischer Indikator ist im Vergleich zum vorherigen Bericht rückläufig. Andere Länder und Regionen holen auf und der Wettbewerbsdruck nimmt insgesamt zu. Auch stellt der andauernde Niedrigzins die Unternehmen vor Herausforderungen. Dies zeigt sich in einem Rückgang bei der tariflichen Altersvorsorge, die immer teurer und damit unattraktiver für Unternehmen und Beschäftigte geworden ist. Doch nicht alles lässt sich in Zahlen ausdrücken. Seit der Veröffentlichung des letzten Berichts gab es vielfältige Aktivitäten in die Branche hinein, aber auch nach außen im Dialog mit Stakeholdern. Mit dem Stakeholderdialog „Biodiversität“ nimmt sich Chemie³ auch dieses ökologischen Megathemas an. Aktueller Schwerpunkt der Arbeit sind die Sorgfaltspflichten von Unternehmen zur Wahrung von Menschenrechten in der Lieferkette.

Linktipp: Weitere Infos zu den 40 Nachhaltigkeitsindikatoren und den ausführlichen Fortschrittsbericht können Sie hier einsehen.