Chemie-Altersstruktur: Mitten im demografischen Wandel
Der demografische Wandel ist auch bei den Beschäftigten der chemisch-pharmazeutischen Industrie längst angekommen. Sie waren 2021 im Durchschnitt 43,2 Jahre alt. Gegenüber dem Vorjahr (43,1 Jahre) hat sich eine kleinere Veränderung ergeben. 2015 lag der Durchschnitt mit 42,8 Jahren allerdings noch deutlich niedriger. Zu Beginn des Jahrtausends waren die Beschäftigten der Branche mit 40,1 Jahren im Schnitt sogar mehr als drei Jahre jünger als heute. Das ist das Ergebnis einer Analyse von Daten der Bundesagentur für Arbeit zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Branche für den BAVC.
Mehr Beschäftigte über 60 als unter 25 Jahren
Die Zahl der Beschäftigten unter 25 Jahren lag 2021 bei 7,6 Prozent, 2020 bei 7,7 Prozent und zu Beginn des Jahrtausends waren es unter dieser Beschäftigtengruppe 8,5 Prozent. Diese Zahl ist minimal gesunken, im Vergleich zur signifikanten Steigerung der Zahl der über 60-jährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ein Grund dafür ist der Beschäftigungsaufbau während des konjunkturellen Aufschwungs im vergangenen Jahrzehnt, bei dem auch viele jüngere Menschen eingestellt wurden.
In den zurückliegenden Jahren ist der Anteil der 60-Jährigen und Älteren in den Belegschaften weiter gestiegen (9,1 Prozent in 2021). Sie haben mittlerweile die jüngere Altersgruppe unter 25 Jahren überholt. Damit fällt nun jeder elfte Beschäftigte in diese Altersklasse. 2020 war es noch jeder zwölfte. Im Jahr 2000 hatte dieser Wert noch bei 2,5 Prozent gelegen – damit fiel damals nur jeder 40. Beschäftigte in diese Kategorie.
Die Relation der Altersgruppen 25 bis 39 Jahre und 50 bis 59 Jahre hat sich zuletzt immer stärker angenähert: Mit 32,9 bzw. 28,7 Prozent liegen beide Altersklassen 2021 nahezu gleichauf. Im Jahr 2000 war der Anteil der Beschäftigten in der jüngeren Altersgruppe (41,5 Prozent) deutlich höher als in der älteren (19,7 Prozent).
Unter den gegebenen und absehbaren Rahmenbedingungen verschärft sich der Handlungsdruck in den Unternehmen weiter. Nicht nur in der Personalpolitik und im Nachwuchsmarketing, sondern auch sozialpolitisch ist der demografische Wandel mit all seinen Implikationen ernstzunehmen.