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Mit dem Tarifvertrag Lebensarbeitszeit und Demografie (TV Demo) gehen die Chemie-Sozialpartner die Folgen des demografischen Wandels an. Das wichtigste Element des TV Demo ist der arbeitgeberfinanzierte Demografiefonds.

Durch sinkende Geburtenzahlen und den Renteneintritt der geburtenstarken Jahrgänge entstehen demografische Herausforderungen. Um diesen entgegenzuwirken, haben die Chemie-Sozialpartner 2008 den TV Demo ins Leben gerufen und damit Neuland betreten. Eine nachhaltige und vorausschauende Personalpolitik sowie Anreize für eine längere Beschäftigung wurden darin verankert.

Die vereinbarte Chemie-Formel zum demografischen Wandel umfasst eine Demografieanalyse, die Alters- und Qualifikationsstrukturen betrachtet, sowie Maßnahmen zur alters- und gesundheitsgerechten Gestaltung der Arbeitsprozesse, um die Beschäftigungs- und Leistungsfähigkeit zu stärken. Hinzu kommen Maßnahmen zur Qualifizierung während des gesamten Berufslebens, Maßnahmen der (Eigen-) Vorsorge sowie Möglichkeiten zur flexiblen Gestaltung der Übergänge zwischen Bildungs-, Arbeits- und Ruhestandsphase.

Demografiefonds

Der kollektive Demografiefonds begründet keine individuellen Ansprüche einzelner Beschäftigter. Für Vollzeitbeschäftigte zahlen Arbeitgeber jährlich 750 Euro, für Teilzeitbeschäftigte anteilig. Der Demografiebetrag kann aus wirtschaftlichen Gründen per freiwilliger Betriebsvereinbarung mit Zustimmung der Tarifparteien auf nicht weniger als 350 Euro reduziert werden. Tariferhöhungen wirken sich auf den Demografiebetrag nicht aus. Arbeitgeber und Betriebsrat entscheiden über die Verwendung.

Verwendungszwecke des Demografiebetrages

Zu den kombinierbaren Verwendungszwecken zählen Langzeitkonten, Berufsunfähigkeitszusatzversicherung Chemie (BUC), Gesundheitsvorsorge, lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung, Altersteilzeit, Teilrente und tarifliche Altersvorsorge. Erzielen die Betriebsparteien keine Einigung über die Verwendung des Demografiebetrages, greift eine Auffangregelung. Abhängig von der Beschäftigtenzahl wird der Demografiebetrag dann entweder für die tarifliche Altersvorsorge oder für Langzeitkonten genutzt.

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Langzeitkonten werden neben der tariflichen Altersvorsorge am häufigsten genutzt. Sie sind ein flexibles Instrument zur Gestaltung der Lebensarbeitszeit sowie zum Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit. Mit dem Langzeitkonto können Beschäftigte ein Guthaben ansparen, das sie zur Finanzierung bezahlter Freistellungsphasen (zum Beispiel für Qualifizierung, Pflege von Angehörigen oder Teilzeit) wieder entsparen. Die Betriebsparteien legen fest, welche tariflichen Ansprüche (zum Beispiel Altersfreizeiten oder übergesetzliche Urlaubsansprüche) in die Langzeitkonten eingebracht werden können.

Leistungen während einer aus dem Langzeitkonto finanzierten Freistellung sind tariflich geregelt. Hier wird zwischen einer Unterbrechungsfreistellung (mit Rückkehr in das laufende Arbeitsverhältnis) und der Freistellung vor Altersrente (mit anschließender Beendigung des Arbeitsverhältnisses) differenziert. Während bei der Unterbrechungsfreistellung die Jahresleistung, das tarifliche Urlaubsgeld und der Entgeltumwandlungsgrundbetrag weiter gewährt werden, entfallen sie bei einer Freistellung vor Altersrente.

Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUC): Der Demografiebetrag kann für die Absicherung durch die BUC genutzt werden, die Mitarbeitende bei Berufsunfähigkeit schützt. Ein besonderes Merkmal der BUC ist, dass alle tarifgebundenen Beschäftigten ohne Gesundheitsprüfung aufgenommen werden, sofern sie nicht bereits berufsunfähig sind. Neben dem Beitrag, den das Unternehmen aus dem Demografiebetrag in die BUC einzahlt, können Beschäftigte eigene Beiträge leisten.

Gesundheitsvorsorge: Auch zur Förderung von Maßnahmen zur Krankheitsprävention und vorausschauender Gesundheitsförderung ist der Demografiebetrag verwendbar. Dazu zählen etwa Schulungen zu verschiedenen Gesundheitsthemen und Gesundheitschecks.

Lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung: Zusätzlich kann der Demografiebetrag zur lebensphasenorientierten Arbeitszeitgestaltung eingesetzt werden (zum Beispiel RV 80-Modell: Reduzierte Vollzeit mit 80 Prozent Arbeitszeit ohne entsprechende Verringerung der Vergütung). Dieses Modell ermöglicht die Flexibilisierung der Arbeitszeit in bestimmten Lebensphasen, aber auch die Gestaltung der Arbeitsphase für ältere Beschäftigte und damit einen flexiblen Übergang in den Ruhestand.

Altersteilzeit, Teilrente und tarifliche Altersvorsorge: Ebenso kann der Demografiebetrag für die Finanzierung der Altersteilzeit, zum Beispiel der Aufstockungszahlung, genutzt werden. Sofern Beschäftigte Teilrente beanspruchen, kann der Demografiebetrag auch für den Ausgleich der Abschläge bei der gesetzlichen Rente aufgrund vorzeitiger Inanspruchnahme der Teilrente genutzt werden und diese attraktiver machen. Auch für die tarifliche Altersvorsorge per Einzahlung in einen bereits bestehenden Durchführungsweg kann der Demografiebetrag eingesetzt werden.

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