Ausbildungsbilanz 2024: Chemie-Industrie setzt neuen Rekord
Klares Bekenntnis zum Standort in schwierigen Zeiten: Trotz des kritischen wirtschaftlichen Umfeldes für die Branche haben die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie mit 10.088 neu angebotenen Ausbildungsplätzen den Rekordwert des letzten Jahres nochmals übertroffen (Vorjahr: 9.896 Plätze). Zugleich sank der Anteil nicht besetzter Ausbildungsplätze trotz gestiegenem Ausbildungsangebot und Bewerberknappheit am Ausbildungsmarkt auf 10,3 Prozent (nach 11,8 Prozent im Vorjahr).
Demografische Vorsorge in Zeiten des Umbruchs
„Die Chemie- und Pharmabranche ist eine Schlüsselindustrie für die Transformation. Unsere Lösungen sorgen für mehr Innovation und Nachhaltigkeit. Um dieses Potenzial zu entfalten, brauchen wir genügend qualifizierten Nachwuchs. Deshalb setzen wir uns kontinuierlich für ein attraktives Ausbildungsangebot mit zukunftsorientierten Berufen und guten Rahmenbedingungen ein“, betont BAVC-Hauptgeschäftsführer Mathias Schöttke. Der aktuelle Ausbildungsrekord sei auch ein Vertrauensvorschuss in die wirtschaftliche Entwicklung des Standorts Deutschland und ein besonderer Ausdruck demografischer Vorsorge. Zum Teil haben auch einmalige Nachholeffekte aus den Corona-Jahren zu dem Rekordergebnis beigetragen. Über die gesamte Laufzeit des Tarifvertrages seit 2003 sind im Schnitt etwa 9.200 Ausbildungsplätze pro Jahr angeboten worden.
„Gemeinsam mit der Politik müssen wir dafür sorgen, dass aus dem Umbruch ein Aufbruch wird. Dazu braucht es einen Kurswechsel für einen starken Industriestandort Deutschland. Um den Fachkräften von morgen langfristig Perspektiven zu bieten, muss eine neue Regierung für die Entlastung von Betrieben bei Bürokratie und Sozialabgaben sorgen und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessern“, so Schöttke. „Eine Modernisierung des deutschen Bildungssystems ist überfällig: Gerade die Berufsschulen benötigen massive Investitionen in Infrastruktur, Fachpersonal und Qualifizierung, um mit der Entwicklung in den Ausbildungsbetrieben Schritt zu halten.“
Übernahmequote weiter auf hohem Niveau
Trotz der wirtschaftlichen Lage bleibt die Übernahmequote in der Branche mit 92 Prozent (Vorjahr: 94 Prozent) weiterhin auf einem Top-Niveau. Zudem ist der Anteil unbefristeter Übernahmen unmittelbar nach der Ausbildung mit 62,2 Prozent konstant geblieben (2023: 62,6 Prozent). Eine zentrale Herausforderung für die Betriebe ist und bleibt es, für die angebotenen Ausbildungsstellen passende Bewerberinnen und Bewerber zu finden.
Info: Um Jugendliche für eine Ausbildung zu begeistern, steht den Mitgliedsunternehmen durch die Ausbildungskampagne „Elementare Vielfalt (ElVi) eine Vielzahl von Maßnahmen zur Verfügung. Die Aktivitäten der ElVi-Kampagne wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem deutschen Preis für Online-Kommunikation (DPOK). Mehr Infos und freie Ausbildungsstellen in ganz Deutschland unter elementare-vielfalt.de