„Generelle Arbeitszeitverkürzungen ab 60 lehnen die Chemie-Arbeitgeber ab”, erklärt BAVC-Hauptgeschäftsführer Dr. Klaus-Peter Stiller zum erneuten Vorstoß der IG BCE, die Arbeitszeit für Beschäftigte über 60 ......
Flexible und individuelle Lösungen statt kollektive Arbeitszeitverkürzung
„Generelle Arbeitszeitverkürzungen ab 60 lehnen die Chemie-Arbeitgeber ab“, erklärt BAVC-Hauptgeschäftsführer Dr.Klaus-Peter Stiller zum erneuten Vorstoß der IG BCE, die Arbeitszeit für Beschäftigte über 60 zunächst auf eine Vier-Tage-Woche und später auf eine Drei-Tage-Woche zu reduzieren.
Kein Bedarf für eine generelle Drei- bzw. Vier-Tage-Woche ab 60
„Eine altersbezogene Drei- bzw. Vier-Tage-Woche, wie sie die IG BCE erneut ins Spiel gebracht hat, setzt falsche Signale“, mahnt Stiller. Die demografische Entwicklung erzwinge einen Mentalitätswandel in der Arbeitswelt, den die IG BCE nicht ohne Weiteres ausblenden könne. „Es kann heute nicht mehr darum gehen, möglichst frühzeitig auszuscheiden oder generell die Arbeitszeit altersbezogen zu verkürzen. Da künftig immer weniger junge Fachkräfte nachrücken, müssen die vorhandenen Beschäftigten möglichst lange leistungsfähig im Betrieb bleiben“, so Stiller.
Beschäftigungsfähigkeit fördern, Lösungen der Sozialpartner
In der Chemie gibt es bereits tarifliche Optionen zur Gestaltung der Lebensarbeitszeit: Die Tarifparteien haben in den letzten Jahren zahlreiche Flexibilisierungen der Arbeitszeit und zur Gestaltung von flexiblen Übergängen in den Ruhestand geschaffen. So wurden bereits 2008 mit dem Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ Instrumente wie Langzeitkonten, Teilrente und eine überarbeitete Altersteilzeit sowie 2012 das Modell „Lebensphasenorientierte Arbeitszeitgestaltung RV80“ für flexible Übergänge tariflich verankert – immer mit dem Ziel, längeres und flexibleres Arbeiten zu ermöglichen. Stiller appelliert an den Sozialpartner, den 2008 gemeinsam eingeleiteten Mentalitätswandel konsequent fortzusetzen und gemeinsam Bedingungen zu schaffen, mit denen längeres Arbeiten möglich ist. Stets müsse ausreichende Flexibilität und die Finanzierbarkeit für die Unternehmen sichergestellt sein.
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