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Wöchentliche Höchstarbeitszeit & elektronische Arbeitszeiterfassung

Moderne Arbeitswelten brauchen moderne Regeln. In Zeiten von Projektarbeit, Homeoffice und internationaler Zusammenarbeit stoßen starre gesetzliche Vorgaben zur Arbeitszeitgestaltung zunehmend an ihre Grenzen. Besonders der Acht-Stunden-Tag nach dem Arbeitszeitgesetz wirkt wie ein Relikt aus dem Industriezeitalter.

Die Bundesregierung will nun endlich gegensteuern: Der Koalitionsvertrag sieht vor, die tägliche Höchstarbeitszeit durch eine wöchentliche Betrachtung zu ersetzen – ein überfälliger Schritt, der echten Spielraum für flexible, praxisnahe Arbeitszeitmodelle schafft. So könnten in arbeitsintensiven Phasen mehr Stunden geleistet und an anderen Tagen ausgeglichen werden – ohne die Gesundheit der Beschäftigten zu gefährden. Der im Koalitionsvertrag angelegte Sozialpartnerdialog wird bald beginnen.

Gleichzeitig soll die digitale Arbeitszeiterfassung verpflichtend werden: Ausgelöst durch EU-Rechtsprechung und ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts soll künftig jede Minute der Arbeitszeit vollständig und lückenlos dokumentiert werden – also Beginn, Ende und Dauer der täglichen Arbeitszeit, unabhängig vom jeweiligen Arbeitsmodell. Eine solche Regelung gefährdet etablierte Modelle wie die Vertrauensarbeitszeit und wird Unternehmen mit unnötiger Bürokratie belasten.

Die Reform darf nicht zum Widerspruch werden: Mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit braucht Vertrauen, keine Kontrolle.


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Fakten

  • Das Arbeitszeitgesetz begrenzt die tägliche Arbeitszeit auf 8 Stunden – mit wenigen Ausnahmen.

  • Die EU-Arbeitszeitrichtlinie erlaubt bis zu 48 Stunden Arbeitszeit pro Woche im Durchschnitt.

  • Die Bundesregierung plant, die tägliche durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu ersetzen.

    • Bedeutung für Praxis: mehr Flexibilität für Projektarbeit, Schichtbetrieb und individuelle Lebenssituationen

  • Gleichzeitig droht die vollständige Erfassung der Arbeitszeit.

  • Im Koalitionsvertrag ist eine digitale Erfassungspflicht vorgesehen.

  • Vertrauensarbeitszeit wird so beendet, obwohl sie sich in der Praxis für Unternehmen und Beschäftigte bewährt hat.

  • Bürokratieaufwand und Kontrollpflichten belasten Unternehmen unnötig.

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Unser Standpunkt

Wöchentliche Höchstarbeitszeit – Jetzt

Die tägliche Begrenzung passt nicht mehr in die Realität moderner Arbeitswelten. Eine wöchentliche Betrachtung ermöglicht beiderseitige Flexibilität ohne Verzicht auf Schutz. Das stärkt Eigenverantwortung und Effizienz.

Digitale Arbeitszeiterfassung – So nicht

Eine minutengenaue Erfassungspflicht ab der ersten Arbeitsminute ist überzogen. Sie konterkariert funktionierende Modelle wie die Vertrauensarbeitszeit, fördert Misstrauen und schafft unnötige Bürokratie.

Vertrauen statt Kontrolle

Vertrauensarbeitszeit funktioniert – und sie ist ein wichtiger Standortvorteil im Wettbewerb um Fachkräfte. Diese Form der Eigenverantwortung darf nicht durch Überregulierung zerstört werden.

Tarifbindung stärken statt einschränken

Tarifliche Öffnungsklauseln ermöglichen maßgeschneiderte Lösungen. Sozialpartnerschaftliche Modelle – wie in der Chemiebranche – zeigen, dass Flexibilität und Schutz kein Widerspruch sind.

Europäischen Rahmen nutzen – nicht verschärfen

Die EU-Richtlinie bietet ausreichend Schutz und Spielraum. Eine deutsche Verschärfung schadet der Wettbewerbsfähig-keit und verhindert praxisgerechtes Arbeiten.

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