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In der deutschen Chemie-Industrie bleibt derzeit kein Stein auf dem anderen. Einschnitte, Anlagenschließungen, Stellenabbau – die Chemie verliert an Substanz. Investitionen fließen mehr und mehr in andere Regionen der Welt, weil der Standort Deutschland aufgrund hoher Kosten für Energie, Arbeit und Bürokratie Wettbewerbsfähigkeit verloren hat. Es ist absehbar, dass unsere Branche in naher Zukunft eher schrumpft als wächst. Angesichts dieser Herausforderung müssen die Sozialpartner Verantwortung übernehmen: Die Verhandlungen für 585.000 Beschäftigte in 1.700 Unternehmen beginnen Mitte Januar 2026.

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Fakten

  • Die deutsche Chemie- und Pharmabranche produziert heute etwa 15 Prozent weniger als 2018.
  • Die Auslastung der Anlagen hierzulande lag mit unter 72 Prozent zuletzt so niedrig wie seit 1991 nicht mehr.
  • Die massiven Umstrukturierungen in den Unternehmen führen mittlerweile zu einem Rückgang der Beschäftigten-zahlen in der chemischen Industrie.

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Unser Standpunkt

Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen – das muss unser gemeinsames Ziel sein!

Damit die Chemie-Industrie in Deutschland wieder auf Kurs kommt, müssen wir wettbewerbsfähiger werden.

Erreichen werden wir dieses Ziel nur mit mehr Produktivität -  höhere Kosten, sei es durch Zölle, wachsende Bürokratie oder durch steigende Entgelte, wären ein Rückschlag für die Unternehmen hier am Standort Deutschland.

Um die dramatische Entwicklung der letzten Jahre zu stoppen, brauchen wir vor allem zwei Dinge: Gute Politik für den Standort und gute Tarifpolitik von Gewerkschaft und Arbeitgebern.

Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen – das muss unser gemeinsames Ziel sein!

Die Analyse der aktuellen Lage ist eindeutig: Es gibt kein Wachstum. Es gibt keinen Aufschwung. Es gibt keinen Verteilungsspielraum.

Im Gegenteil: Den Betrieben steckt die Entgelterhöhung um 4,85 Prozent  vom April 2025 noch in den Knochen.

Vereinbart als Teil des Tarifabschlusses 2024, hat die reale wirtschaftliche Entwicklung diesen Kostenschub aus heutiger Sicht in keiner Weise gerechtfertigt. Vielmehr sind die Arbeitgeber bei diesem „Schluck aus der Pulle“ massiv in Vorleistung gegangen.

Jetzt ist Atempause angesagt! 

Angesichts des kritischen Zustands unserer Branche muss auch die Tarifpolitik ihren Beitrag zur Konsolidierung leisten. Tarifpolitik muss jetzt entlasten, nicht zusätzlich draufpacken.

Machen wir Arbeit am Standort Deutschland noch teurer, verschärfen wir die Krise und stellen noch mehr gut bezahlte Arbeitsplätze ins Risiko.

Tarifpolitisch ist jetzt eine Atempause angesagt! Diese Atempause brauchen unsere Unternehmen, damit sie sich so gut wie möglich neu aufstellen können.

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