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Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs – und mit ihr auch die chemische Industrie. Nach dem überraschend starken Jahresbeginn mit einem BIP-Zuwachs von 1,5 Prozent im ersten Quartal hat sich das Tempo des Aufschwungs in Deutschland nun jedoch verlangsamt. Gleichwohl haben einige Forschungsinstitute ihre Prognosen für das Jahr 2011 jüngst nach oben korrigiert

Die deutsche Wirtschaft ist weiter auf Wachstumskurs – und mit ihr auch die chemische Industrie. Nach dem überraschend starken Jahresbeginn mit einem BIP-Zuwachs von 1,5 Prozent im ersten Quartal hat sich das Tempo des Aufschwungs in Deutschland nun jedoch verlangsamt. Gleichwohl haben einige Forschungsinstitute ihre Prognosen für das Jahr 2011 jüngst nach oben korrigiert (Tabelle Seite 5).
 
Starkes erstes Halbjahr
 
Während die beteiligten Institute im gemeinschaftlichen Frühjahrsgutachten vom April für das laufende Jahr noch von einem BIP-Zuwachs um 2,8 Prozent ausgegangen waren, reicht das aktuelle Prognose-Spektrum nunmehr von 3,2 bis 4,0 Prozent, bei einer zu erwartenden Inflation von etwa 2,4 Prozent. Wie in der Gesamtwirtschaft ist auch die Lage in der Chemie positiv. Für die Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie hat sich das erste Halbjahr 2011 erfreulich entwickelt. Die Branche konnte überraschend kräftige Zuwächse verbuchen. Die Produktion stieg in den ersten sechs Monaten um 6,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit konnte auch das Vorkrisenniveau wieder übertroffen werden. Der Gesamtumsatz der Chemie- und Pharma-Unternehmen stieg in der ersten Jahreshälfte um 12 Prozent auf gut 90 Milliarden Euro an. Vor dem Hintergrund höherer Rohstoff- und Energie-kosten sahen sich viele Unternehmen gezwungen, ihre Preise anzuheben. Die Erzeugerpreise für Chemikalien und Pharmazeutika lagen dadurch im ersten Halbjahr 2011 im Schnitt um 5,5 Prozent über den Vorjahrespreisen.
 
Positiver Beschäftigungseffekt
 
Vor dem Hintergrund der guten Chemie-Konjunktur wurden in der ersten Jahreshälfte neue Stellen geschaffen. Die Zahl der Beschäftigten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie stieg um zwei Prozent auf rund 423.000 an. In den ersten fünf Monaten des Jahres 2011 hat sich das Entgelt je Beschäftigten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut 8 Prozent erhöht. Eine Ursache für diese deutliche Steigerung sind erfolgsabhängige
Sonderzahlungen für das Geschäftsjahr 2010, die im Frühjahr 2011 in vielen Chemie-Firmen an die Belegschaft ausgeschüttet wurden. Zusätzlich greift die Erhöhung der Chemie-Tarifentgelte von 4,1 Prozent aus dem jüngsten Tarifabschluss, die nun nach und nach in den einzelnen Tarifbezirken wirksam wird (frühestens seit März). Zudem wurde aufgrund der guten Auftragslage das Volumen der geleisteten Arbeitsstunden je Beschäftigten gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgeweitet.
 
Chemie-Prognose 2011
 
Auf Basis der Halbjahresbilanz hat der Verband der Chemischen Industrie (VCI) Mitte Juli 2011 seine Prognose aktualisiert. Aufgrund des guten Jahresbeginns wird für das Gesamtjahr ein Produktionszuwachs von 5 Prozent erwartet. Die Erzeugerpreise werden auf Jahressicht ebenfalls um 5 Prozent zulegen, der Umsatz um 10 Prozent. Vor dem Hintergrund der schnellen wirtschaftlichen Erholung, einer hohen Kapazitätsauslastung und einer vielfach guten Ertragslage wird zunehmend die Investitionstätigkeit angeregt. Laut VCI-Schätzung werden die Unternehmen der Chemie-Branche im Jahr 2011 rund 7 Milliarden Euro in Sachanlagen investieren, etwa 10 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
 
Zenit überschritten?
 
Die aktuelle Geschäftslage wird von den Unternehmen der Chemie-Branche laut ifo-Konjunkturtest weiterhin positiv eingeschätzt. Im Hinblick auf die Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten ist hingegen zu beobachten, dass sich die Erwartungen der befragten Chemie-Unternehmen seit Jahresbeginn zunehmend abschwächen. Die Firmen rechnen im weiteren Verlauf offensichtlich mit geringeren Zuwächsen als bisher. Neben einer generellen Abkühlung der Weltwirtschaft bereitet die Gefahr überhitzter Rohstoffpreise weiterhin Sorge. Vor allem die Verschärfung der Schuldenkrise im Euro-Raum und auch die wirtschaftliche und finanzpolitische Situation der USA dämpfen trotz robuster Konjunktur die Stimmung und werden von den Wirtschaftsakteuren mit wachsender Besorgnis betrachtet. Beides birgt das Risiko erheblicher Verwerfungen.
 
Belastungen durch die Energiewende
 
Für die Chemie-Branche kommen weitere Unsicherheiten aus der geplanten Energiewende in Deutschland hinzu. Der beschlossene Umbau der Energieversorgung bis 2022 könnte die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Industriestandorts mittel-und langfristig gefährden. Die produzierenden Industrieunternehmen hierzulande sind auf eine zuverlässige und im internationalen Vergleich bezahlbare Stromversorgung angewiesen. Die Chemie gehört zu den energieintensivsten Branchen. Eine Erhöhung des Strompreises um ein Cent je Kilowattstunde kostet die chemische Industrie nach VCI-Berechnungen pro Jahr gegenwärtig mehr als 500 Millionen Euro zusätzlich.

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