Als erste Sozialpartner haben BAVC und IGBCE bereits 1989 Grundsatzpositionen zur Chancengleichheit vereinbart. Der BAVC und seine Mitgliedsverbände begleiten die Unternehmen bei der Umsetzung ihres Ziels, ihre Beschäftigten unabhängig von Geschlecht, Herkunft und Religion und unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer anderen Gruppe entsprechend ihrer Kompetenzen, Fähigkeiten und Leistungen einzusetzen, zu fördern und weiter zu entwickeln. Dahinter steht die Erkenntnis, dass die Unternehmen von der Vielfalt ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren.
Mit dem Abschluss der Sozialpartner-Vereinbarung „Für eine chancengleiche und familienbewusste Personalpolitik“ ist 2006 die erste Vereinbarung novelliert worden. In dieser Sozialpartner-Vereinbarung wird für die Unternehmen in praktikabler Weise mit dem Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein besonderer Schwerpunkt gesetzt.
Im Jahr 2016 haben die Sozialpartner eine weitere Vereinbarung “Arbeiten und Leben in Balance – Neue Herausforderungen in einer veränderten Arbeitswelt” abgeschlossen, die Themen wie Digitalisierung, Herausforderung in Kindererziehung und Pflege oder Führen in Teilzeit aufgreift. Benötigt werden betriebliche Konzepte zu orts- und zeitflexiblem Arbeiten, mehr Arbeitszeitsouveränität und Qualifizierungen für unterschiedliche Beschäftigtengruppe unter Berücksichtigung betrieblicher Belange. Durch den Fachkräftemangel erlangen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine immer größere Bedeutung. Wenngleich bereits heute von staatlicher Seite viel für Familien getan wird, besteht noch ein großes Potenzial für Veränderungen. Insbesondere für junge Eltern, aber auch für Arbeitnehmer, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern, sind Regelungen elementar, die Ihnen ein hohes Maß an Flexibilität gewähren. Auch wenn die Unternehmen dem Staat die Verantwortung hierfür nicht abnehmen können, leisten sie wichtige Beiträge durch ergänzende Maßnahmen wie beispielsweise mobiles Arbeiten, erleichterte Rückkehr aus Eltern- oder Pflegezeiten oder die Unterstützung von Führungskräften in Teilzeit.
Als Leuchtturmprojekt haben die Sozialpartner Ende 2015 das Projekt “KarisMa – Karriere 50+ - Mit Erfahrung punkten” ins Leben gerufen. Hierbei lag der Fokus auf Beschäftigten ab dem 50. Lebensjahr, ihren Wünschen, ihren Zielen, ihrer Wertschätzung im Unternehmen. Hierbei haben neun Unternehmen der chemischen Industrie eigene Projekte auf die Beine gestellt und gewinnbringende Ergebnisse erzielt.