Die gemeinsamen Einrichtungen von BAVC und IG BCE sind ein wesentlicher Pfeiler im Bauwerk der Chemie-Sozialpartnerschaft. Sie liefern Informationen, Problemlösungen und Hilfestellungen zu verschiedenen Themen wie etwa der Weiterbildung oder dem Umweltschutz.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Näheres zu den einzelnen gemeinsamen Einrichtungen der Chemie-Sozialpartner.
So.WIN
Die Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ kann nur erfolgreich sein, wenn sie in die Belegschaften der Unternehmen getragen und dem Dialog zum Thema Nachhaltigkeit ein Forum gegeben wird. Diesem Zweck dient So.WIN – die „Sozialpartner-Werkstatt für Innovation und Nachhaltigkeit“. Als Bildungseinrichtung der Chemie-Sozialpartner auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit will So.WIN Veranstaltungen auf regionaler Ebene durchführen, die den Informationsstand von Betriebsräten und Führungskräften in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – ökonomisch, ökologisch, sozial – anheben und den sozialpartnerschaftlichen Dialog fördern sollen.
Gemeinsame Einrichtung mit Geschichte
So.WIN geht zurück auf die „Gesellschaft zur Information von Betriebsräten über Umweltschutz in der chemischen Industrie“ (GIBUCI), die 1987 als erste gemeinsame Einrichtung der Chemie-Sozialpartner gegründet wurde. Als Gesellschaft bürgerlichen Rechts wird sie von IG BCE und BAVC gemeinsam und gleichberechtigt getragen. Das „Gründungsdokument“ ist eine Umweltschutzübereinkunft, in der sich die Sozialpartner und der Verband der Chemischen Industrie (VCI) darauf verständigt hatten, den Informationsstand der Betriebsräte über Umweltschutzfragen anzuheben. Zahlreiche Betriebsräte wurden durch Informations- und Schulungsveranstaltungen auf den neuesten Wissensstand zu unterschiedlichsten Fragen des Umweltschutzes (z.B. Wasserrecht/Gewässerschutz, Anlagenrecht/Anlagensicherheit, Abfallwirtschaft, Ökosteuern/Ökoabgaben, EU-Chemikalienpolitik, Emissionshandel) gebracht.
Chemie³: ein umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis
Seit Beginn der von BAVC, IG BCE und VCI getragenen Nachhaltigkeitsinitiative Chemie³ (Mai 2013) gilt für die deutsche Chemie: Nachhaltigkeit ist ein umfassender, dreidimensionaler Begriff. Die ökologische Verantwortung unternehmerischen Handelns zählt ebenso dazu wie die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die „soziale Dimension“: die Folgen für Mitarbeiter und Gesellschaft. Mit Chemie³ verlor GIBUCI zwar nicht seine Existenzberichtigung, war aber nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Die Sozialpartner bauten die gemeinsame Einrichtung um: Das Themenspektrum der Veranstaltungen wurde erweitert – von der Begrenzung auf Umweltschutzfragen auf alle Dimensionen der Nachhaltigkeit. Ebenso beschlossen IG BCE und BAVC eine Erweiterung des Adressatenkreises. Nicht mehr nur die Betriebsräte, sondern auch das Management sollten künftig für Veranstaltungen gewonnen – und ganz im Geist der Sozialpartnerschaft – zusammengebracht werden.
Aus GIBUCI wird So.WIN
Eine gemeinsame Einrichtung der Chemie-Sozialpartner mit derart erweitertem Themen- und Adressatenkreis konnte nicht mehr „Gesellschaft zur Information von Betriebsraten über Umweltschutz in der chemischen Industrie“ heißen. BAVC und IG BCE machten sich auf die Suche nach einem neuen Namen – und fanden ihn: Die „Sozialpartner-Werkstatt für Innovation und Nachhaltigkeit“ will eine partnerschaftliche Einrichtung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sein, die die Themen möglichst konkret, praxisorientiert, „werkstattartig“ bearbeiten soll und dabei das im Blick hat, was den Chemie-Sozialpartnern am Herzen liegt: die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen, Branche und Arbeitsplätzen.
UCI
Der Unterstützungsverein der chemischen Industrie (UCI) ist eine seit 1975 bestehende gemeinsame Einrichtung der Tarifpartner BAVC und IG BCE. Grundlagen der Aktivitäten des UCI sind der jeweils gültige Tarifvertrag in der chemischen Industrie sowie seine Satzung. Sein satzungsmäßiger Hauptzweck ist, Leistungen an Betriebsangehörige in Notlagen, die insbesondere durch Arbeitslosigkeit bzw. drohende Arbeitslosigkeit entstehen, zu erbringen.
Die Sozialpartnerinitiativen „Start in den Beruf“ und „StartPlus“ des Unterstützungsvereins unterstützen Schulabgänger, denen die Voraussetzungen für die Aufnahme einer Ausbildung fehlen, durch ein Förderprogramm zur Ausbildung. So werden die Teilnehmer für eine sich anschließende Ausbildung qualifiziert oder in das Berufsleben eingegliedert. Unternehmen mit bis zu 750 Beschäftigten erhalten zudem die Kosten einer begleitenden, sozialpädagogischen Betreuung vom Unterstützungsverein erstattet.
Seit dem Jahr 2000 haben Tausende junge Menschen mit dem Förderprogramm der Chemie-Sozialpartner die Chance für einen guten Start in das Berufsleben erhalten.