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Im Rahmen des Projektes „Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA)” hat das IW Köln mit Unterstützung des BAVC den “Fachkräftecheck Chemie 2021” erstellt und kürzlich veröffentlicht. Das Ergebnis: Fachkräfteengpässe zeichnen sich vor allem in den Berufen der Produktion, Instandhaltung und IT ab. Demografische Ersatzbedarfe nehmen zu, könnten aber in ihrem Ausmaß durch Digitalisierung und Automatisierung abgefedert werden.

Ergebnisse im Überblick

Der Fachkräftecheck Chemie analysiert auf Basis von Arbeitsmarktzahlen der Bundesagentur für Arbeit die Fachkräftesituation in Chemie-relevanten Berufen und leitet daraus Handlungsempfehlungen für die Branche ab. Mit seiner Fokussierung auf den deutschen Arbeitsmarkt ergänzt er die globale Perspektive des Future Skills Report Chemie. Die Analysen des Fachkräftechecks zeigen, dass es in Berufen der Forschung und Entwicklung sowie in den Laborberufen bislang keinen flächendeckenden Fachkräfteengpass gibt. Allerdings bestehen vereinzelt regionale Knappheiten sowie deutliche Engpässe bei Produktionsberufen. Im Segment „Technik und Instandhaltung“ sowie in der IT und Softwareentwicklung konkurriert die Chemie-Industrie mit vielen anderen Branchen um die knappen Personalressourcen. Darüber hinaus zeigt die Altersstrukturanalyse, dass es in einigen Berufen absehbar größere Ersatzbedarfe geben wird. Aufgrund des technologischen Fortschritts in den Bereichen Digitalisierung und Automatisierung ist aber auch zu erwarten, dass neue oder modernisierte Chemie-Anlagen einen anderen Personaleinsatz erfordern. Dies könnte sich positiv auf die Engpasssituation bei Fachkräften auswirken und demografiebedingte Ersatzbedarfe abmildern.

5 zentrale Resultate des Fachkräftechecks

  • Gute Fachkräftesituation im F+E-Bereich, in Labor- und kaufmännischen Berufen: In Berufen der Forschung und Entwicklung sowie den Laborberufen sind im gesamten Beobachtungszeitraum seit dem Jahr 2010 nur geringfügige oder auf einzelne Regionen begrenzte Fachkräfteengpässe zu verzeichnen. Gleiches gilt für die kaufmännischen Berufe.

  • Fachkräfteengpässe in den Berufen der Produktion, Instandhaltung und IT: In den Berufsfeldern Produktion, Technik und Instandhaltung sowie IT- und Softwareentwicklung zeigen sich im Beobachtungszeitraum seit 2010 teils gravierende Engpässe. So gab es beispielsweise zwischen Juli 2018 und Juni 2019 in der Produktion – unabhängig von der beruflichen Passung – fast doppelt so viele Stellen wie Arbeitslose bundesweit. In der Technik und Instandhaltung sowie der IT und Softwareentwicklung gab es jeweils etwa drei Mal so viele offene Stellen wie Arbeitslose.

  • Demografiebedingte Ersatzbedarfe wachsen, aber Digitalisierung und Automatisierung könnten das Ausmaß abfedern: In den Berufen der Technik und Instandhaltung und der Produktion, aber auch bei Führungskräften der Chemie und Experten in der Unternehmensorganisation und Strategie zeichnen sich in Zukunft teils hohe demografiebedingte Ersatzbedarfe ab. Hier ist eine vorausschauende betriebliche Personalpolitik gefragt, damit es in den nächsten Jahren nicht zu Fachkräfteengpässen kommt. Beispielsweise gilt es, Nachwuchsführungskräfte frühzeitig zu identifizieren und vorzubereiten. Ebenso könnte über die Qualifizierung von Quereinsteigern in Berufen der Produktion und Instandhaltung ein zusätzliches Fachkräftereservoir erschlossen werden. Ob und in welchem Ausmaß Fachkräfteengpässe zunehmen, hängt auch davon ab, inwieweit die fortschreitende Digitalisierung und Automatisierung zur Abfederung von Engpässen beitragen kann.

  • IT-Segment mit hohem Akademikeranteil, zusätzliche Chancen durch neue IT-Ausbildungsberufe: Die Qualifikationsbedarfe unterscheiden sich zwischen den einzelnen Berufsfeldern und haben sich in den vergangenen zehn Jahren kaum verändert. So ist in den Laborberufen der Anteil beruflich qualifizierter Fachkräfte mit 91 Prozent an allen qualifizierten Beschäftigten sehr hoch und tendenziell weiter steigend. Das Berufsfeld IT und Softwareentwicklung ist bisher geprägt durch viele akademisch Qualifizierte mit Master- oder Diplomabschluss. Der Anteil an Fachkräften mit abgeschlossener Berufsausbildung ist mit 25 Prozent im Vergleich zu anderen Chemie-relevanten Berufsfeldern noch eher gering. Aber die Unternehmen reagieren auf die wachsenden Engpässe im IT-Bereich und nutzen verstärkt Möglichkeiten, den Fachkräftenachwuchs auch selbst auszubilden (z. B. duale Studiengänge, duale Ausbildung). In der Folge hat auch die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in den letzten Jahren zugenommen. Zusätzliche Impulse geben die im Jahr 2020 neu geordneten IT-Ausbildungsberufe, unter anderem mit den neuen Fachrichtungen „Daten- und Prozessanalyse“ und „Digitale Vernetzung“ im Beruf des Fachinformatikers.

  • Unternehmen engagieren sich kontinuierlich in der Ausbildung, trotz wachsender Herausforderungen beim Matching: Insgesamt betrachtet hat sich das Ausbildungsplatzangebot in den Chemie-relevanten Berufen wenig verändert, lediglich im Corona-Jahr 2020 ist es in allen Berufsfeldern zurückgegangen. Auch der gestiegene Bedarf an IT-Fachkräften sowie die sinkende Zahl offener Stellen im kaufmännischen Bereich spiegelt sich auf dem Ausbildungsmarkt wider: Von 2011 bis 2019 haben die Unternehmen das Ausbildungsplatzangebot in den Berufen der IT und Softwareentwicklung um etwa zwei Drittel erhöht, während es im kaufmännischen Bereich um 18 Prozent zurückgegangen ist. Es wird deutlich, dass die Unternehmen die betriebliche Ausbildung als zentrales Instrument zur Fachkräftesicherung sehen. Bei der Besetzung der Ausbildungsplätze tun sich jedoch zunehmend Herausforderungen auf: Zwar reagieren Angebot und Nachfrage am Ausbildungsmarkt alles in allem auf die Fachkräfteengpässe in den Berufen. Die Passung zwischen Bewerber- und Unternehmensseite hat sich in den vergangenen Jahren in einigen Chemie-relevanten Berufen jedoch verschlechtert.

Über das KOFA

Das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) und wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Das KOFA unterstützt Unternehmen dabei, Fachkräfte zu finden, zu binden und zu qualifizieren. Der Fachkräftecheck Chemie wurde im Rahmen des KOFA erstmalig im Jahr 2018 erstellt. Mehr Informationen über die Angebote und Veranstaltungen des KOFA finden Sie unter www.kofa.de

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